Das Ergebnis verdeutlicht die wahre Überlegenheit der Oberlichtenauer nicht vollständig. Vom Ergebnis her scheint es ein schwer errungener und umkämpfter Sieg zu sein. Dennoch hatten die Gastgeber die Partie immer im Griff und kaum jemand dachte an eine Heimniederlage. Das größte Manko war es wieder einmal, einen klaren Vorsprung sicher und deutlich ins Ziel zu bringen. Nicht ein einziges Mal lagen die Hausherren hinten oder mussten einem Rückstand hinterherlaufen. Einzig beim 2:2 und 3:3 in der Abtastphase bis zur zehnten Minute konnten die Gäste etwas Parität herstellen. Danach bauten die Männer der SG Oberlichtenau den Vorsprung sukzessive aus, um ihn immer wieder mal etwas zerrinnen zu lassen. Letztlich war für Trainer Ralf Moschke die mehrfach labile Chancenverwertung kritisch: „Heute ist hier nichts mehr angebrannt. Beiden war deutlich in vielen ihrer Aktionen anzumerken, dass sie keinen Druck mehr hatten. So verliefen die 60 Minuten auch ohne große Anspannung und insgesamt sehr fair. Wir hatten bereits am Anfang gute Phasen, aber der Gegner hat ordentlich mitgehalten und viele Konter bekommen. Nach unserer Umstellung ist es danach schon besser gelaufen. Eine nochmalige Umstellung der Formation zehn Minuten vor dem Ende funktionierte nicht mehr so gut. Vor allem unsere Linkshänder kamen nie so recht zum Zuge, aber insgesamt war die Fehlerquote aller eingesetzten Spieler schon wieder besser als vor einer Woche. Vor allem die 20 Minuten nach der Halbzeit haben wir richtig gut gespielt. Patrick Hübner und Patrick Gretschel machten vor allem hinten viel, so dass wir gute Konter laufen konnten. Ansonsten war es diesmal ein Spiel ohne die großen Aufreger. Sohland kam meist nur ran, weil wir mehrfach geschludert haben. Das Ergebnis konnte so höher gestaltet werden. Aber das Problem war, dass eine Reihe von Angriffen nicht bis zum Ende ausgespielt wurde. Da der fünfte Platz sicher ist, konnte ich schone einiges perspektivisch probieren. So wird auch weiter an der Verbesserung der Chancenverwertung zu arbeiten sein.“ Tatsächlich hatten die Gastgeber schon beim 8:4 nach 15 Minuten klar die Führung übernommen, ließen es dann aber etwas schleifen. So kamen die Gäste nach 19 und 25 Minuten jeweils sogar zum Anschlusstreffer. Drei Tore in Folge stellten dann den alten Abstand wieder her und ergaben die sichere Pausenführung. In den besten Phasen nach dem Wechsel wurde der Vorsprung weiter sukzessive ausgebaut. Vom 16:12 zum 21:12 nach 40 Minuten wurde praktisch die Vorentscheidung erspielt. Bis zur 50. Minute blieb es bei sieben bis neun Toren Differenz. Dann kam ein kleiner Einbruch, den Moschke mit seiner Umstellung und dem Probieren beschrieben hatte. Im Gefühl des sicheren Sieges wurde noch etwas Ergebniskosmetik zugelassen, ohne selbst weiter zu glänzen. Das wird sicher im kommenden Stadtderby anders werden. Vor bestimmt vollem Haus könnten die SGO-Männer Hecht im Liga-Teich spielen. Schon mit einem gewonnenen Punkt gegen Pulsnitz könnte dem Spitzenreiter die Meisterschaft und der Aufstieg vermiest und gar genommen werden. Eine zähe und umkämpfte Partie können die Fans beider Teams jedenfalls schon jetzt erwarten.

Oberlichtenau spielte mit: A. Schäfer, Oswald; Thieme, Fröhlich (5), Miehle (7), Hunger (1), R. Schäfer (2), Gretschel (1), Röntzsch (2), Hübner, S. Schäfer, Förster (7/4) und Kirste (5).

Eberhard Neumann